Am Sonntag spielten wir mit der 1. Mannschaft zum letzten Mal in diesem Jahr zuhause gegen Angstgegner Landskrone.
Während wir in Bestbesetzung antreten konnten und auch alle anderen Mannschaften unserer Liga in oder fast in Bestbesetzung spielten (bis auf die notleidenden Binger), kam ausgerechnet Landskrone mit sechs Ersatzspielern und einer Mannschafts-DWZ von 158 Punkten unter unserer. Wer jetzt glaubte, das wäre ein leichtes Spiel, sah sich aber schnell getäuscht.
An allen Brettern wurde heftig gekämpft, und viel zu lange hatte niemand von uns eine klare Gewinnstellung. Das frühe Remis von Lutz habe ich selbst daher eher als Druck empfunden. Stefan spielte im DWZ-2000er Duell ebenfalls remis, was in diesen Sphären mit Schwarz allerdings immer ein Erfolg ist. Klaus hatte ein kompliziertes Duell mit offenem Figurenspiel, was ich wegen seiner Taktikstärke als klaren Vorteil ansah. Andreas raubte seinem Gegner zwar den Turm auf a8, aber das Schicksal seines Springers war unklar und seine Stellung litt lange an einer rekordverdächtigen Unterentwicklung. Falco konnte seine holländische Verteidigung fast (?) lehrbuchmäßig durchziehen, die F-Linie öffnen und hatte selbst keine Schwächen (siegverdächtig). Das Chaos auf dem Brett von Manfred vermag ich nicht zu beurteilen. Wolfgang hatte die Qualität gegen einen Bauer erobert und musste irgendwie eine Linie für seine Türme aufbrechen, was bei der verkeilten Bauernstellung eine Herausforderung war. Ich selbst hatte die Freude, gegen eine 17-jährige Gegnerin zu spielen! Ich hoffe, unsere aufstrebende Jugend liest das. Nach Eröffnungsvorteil für mich spielte sie ein starkes Mittelspiel und ich geriet ins Hintertreffen, konnte mich dann aber befreien und von ihrer argen Zeitnot profitieren.
Und plötzlich tauchte auf dem Ergebniszettel (der lag bei Klaus direkt neben mir) viermal ein 1:0 für uns auf, d.h. wir hatten bereits 5:1 Punkte. Lediglich Wolfgang und ich mussten noch länger kämpfen und konnten letztlich auf 7:1 erhöhen. Mit diesem unerwartet hohen Sieg setzten wir uns sogar an die Spitze der vier punktgleich mit 6:2 führenden Mannschaften und sind jetzt „Herbstmeister“. Fünf Spiele, davon drei gegen nominell deutlich stärkere Gegner, stehen aber in 2023 noch an.