Der Wormser Schachclub feiert in diesem Jahr seinen 145. Geburtstag und gehört damit zu den ältesten noch existierenden Schachvereinen Deutschlands. Aus diesem Grund luden die Rheinhessen befreundete Schachvereine zu einem Blitzturnier für Viererteams ein.
Leckeres Essen und Getränke sorgten neben dem Schachspielen für eine fröhliche Stimmung bei allen Teilnehmern. Wir waren mit dem Team Jaroslaw, Nils, Lutz und Dirk angereist und in etwa auf Platz 5 von 8 teilnehmenden Mannschaften gesetzt. Sieben Runden im etwas ungewöhnlichen Modus 5min + 3 Sekunden waren zu absolvieren.
Die erste Überraschung gelang uns gegen die hohen Favoriten aus Kaiserslautern. Das 2:2 gegen Rölle, beide Yakovenkos und Albert sorgte gleichmal für gute Stimmung. Ein paar Siege kamen hinzu, Lutz und ich schauten auf die Tabelle und hofften auf einen dritten Platz. Vor der letzten Runde hatten wir 9 Mannschaftspunkte aus 6 Spielen und mussten noch gegen die ungeschlagenen Frankenthaler ran (Huseynov, Stoica, Frohnhäuser, Louis). Turnierleiter Mike Martin verkündete, dass wir bei einem 3:1 Sieg sogar auf Platz 1 rutschen konnten. Die Chance war gering, aber wir wollten alles versuchen. Ich verlor gegen Louis, Lutz spielte Remis gegen Frohnhäuser, Nils gewann gegen Stoica. Damit lag zum wiederholten Mal an diesem Abend die Entscheidung bei Jaroslaw. Dieser bewies gegen Ahad dann Nerven aus Stahl und konnte ein packendes Bauernendspiel für sich entschieden. 2,5:1,5 für Neustadt, einzige Niederlage für Frankenthal. Die Auswertung ergab dann aber einen Fehler in einer vorherigen Runde (ein Remis war falsch eingetragen worden), sodass uns dieser Sieg völlig überraschend noch auf Platz 1 hievte. Nach Mannschaftspunkten und Brettpunkten gleichauf mit Frankenthal wurden wir mit Pokal und ein paar Flaschen Wein belohnt. Ein gelungener Abend, ein großer Dank geht an die Organisatoren des Wormser SV, insbesondere Patrick Boos und Gernot Köhler. Daniel Hendrich beschrieb in einer kurzen Rede vor dem Turnier die Geschichte des Vereins und zählte einige Highlights auf. Das Archiv ist prall gefüllt. Fleißige Schachfreunde haben jede Menge Material gesammelt, Daniel arbeitet die Geschichte zurzeit auf und kann sicher noch vieles berichten. Das erste erwähnte Turnier des Clubs geht auf das Jahr 1913 zurück.
Gleich weiter ging es einen Tag später in Mannheim. Steffen Piechot und sein SK Chaos Mannheim hatten zu einem Teamblitz mit Handicap geladen. Handicap heißt hier, dass die Gewinnerwartung der Mannschaften einfließt. Beispiel: Team 1 hat im Durchschnitt 200 DWZ mehr als Team 2. Erwartung 75% oder 3:1 für Team 1. Bei einem 3:1 Sieg von Team 1 wird diese Begegnung als Unentschieden gewertet.
Der Modus war perfekt für unsere junge Garde. Nils, Kati, Emil und Johann sind im Blitzschach deutlich besser als ihre Wertungszahl aussagt. In einer Reihe von vielen Teams mit Spielern über 2000 DWZ sprang am Ende ein großartiger zweiter Platz heraus.